The Unit ist eine Serie um eine fiktive geheime amerikanische Armee-Elite-Einheit. Während es einerseits um die Einsätze der Soldaten geht, geht es andrerseits auch um das Leben der Familienmitglieder der Soldaten, hauptsächlich drei Ehefrauen.
Hintergrund:Seit dem
Anschlag auf das World Trade Center und dem von den USA aufgenommenen sogenanten
Krieg gegen den Terror wird in den USA verstärkt wieder auf das Militärleben eingegangen - nicht selten in Drama-Serien, wie z.B. innerhalb von
Emergency Room oder in der sich mit dem Irakkrieg auseinandersetzenden Serie
Over There.
In
The Unit geht es nun um eine Spezialeinheit. Unter dem Deckmantel einer logistischen Forschungseinheit wird in einem Fort in den USA eine Elite-Einheit unterhalten, die
nur dem Präsidenten untersteht. Es handelt sich um eine handverlesene Einheit, die in mehrere Teams unterteilt ist. Jedes Team besteht aus einer Handvoll Männer - das im Blickpunkt stehende Team
Alpha hat fünf Mann - die als Einheit zusammen trainieren und dadurch besonders effektiv agieren können. Für die einzelnen Aufträge werden die Teams aber nicht immer vollständig zum Einsatz gebracht, die Anzahl der Soldaten richtet sich nach den Anforderungen des Auftrags.
Auf der anderen Seite werden die Frauen der Einheit betrachtet. Sie leben das Leben der Militärfrauen: mit geringen Finanzmitteln den Haushalt bestreiten, in einem Fort untergebracht, das nur wenig Zerstreuung oder sonstige soziale Alternativen bringt und in der beständigen Angst um ihre Männer im Einsatz. Ihr Credo:
Ein abgelenkter Soldat ist ein toter Soldat - sie müssen ihren Männern also auf Biegen und Brechen den Rücken frei halten, damit diese konzentriert bei der gefährlichen Arbeit sein können. Hinzu kommt, dass die Frauen der
Unit mit der Geheimhaltung leben müssen - niemand darf von Sonderstellung ihrer Männer wissen, da sie und ihre Familien sonst ein Ziel für ausländische Mächte sein könnten.
Das Fort wird geleitet von einem
Colonel Tom Ryan, der oftmals auch mit den Ehefrauen mit militärischer Härte und Deutlichkeit umgeht, da sie ja Geheimnisträger sind. Im Zentrum der Serie steht das Team Alpha, eine aus fünf Soldaten bestehende Einheit, geführt von
Captain (?) Jonas Blane, dessen Frau auch unter den Soldatenfrauen eine gewisse Vorrangstellung ausübt (sie ist auch etwas älter als die anderen). Neben einem weiteren verheirateten Soldaten (
Mack Gerhard, dessen Frau
Tiffy dem Druck ihrer Lebensumstände kaum noch aushalten kann und die eine Affäre mit dem Colonel begonnen hat) und zwei Singels gehört der
Unit seit kurzem
Bob Brown an. Seine eher liberal eingestellte Ehefrau hat ein hartes Erwachen, als sie merkt, was die neue Stellung ihres Mannes alles mit sich bringt.
Schauspieler und Kreative: Colonel Ryan wird von
Robert Patrick portraitiert, bekannt als der
T1000 im Film
Terminator 2 und als
Mulders Nachfolger John Dogget bei
Akte X. Der Darsteller des Teamführers Jonas Blane,
Dennis Haysbert, ist bestens bekannt als
David Palmer, der in mehreren Staffen von
24 den Präsident der Vereinigten Staaten spielte. Den Neuling Bob Brown schließlich spielt
Scott Foley. Foley wurde bekannt durch seine Hauptrolle in der Serie
Felicity, von der in Deutschland nur die erste von vier Staffeln lief. Einen weiteren Auftritt hatte er als ein zeitweiliger Liebhaber von Elliot in Scrubs. Weithin bekannt ist er in den USA als erster Mr.
Jennifer Garner.
Bewertung: Es fällt mir nicht ganz einfach, die Serie zu bewerten. Die erste Staffel besteht - als klassische
Mid-Season-Replacement gestartet, nur aus 13 Episoden, die zweite ist just in den USA angelaufen.
Einerseits ist die Serie durchaus als
patriotisch amerikanisch für den Nichtamerikaner in diversen Punkten nur schwer zu schlucken: die Souveränität diverser Staaten wird beständig durchborchen, und mach Nebensatz beinhaltet chauvinistische Kommentare über die Einsatzländer. Sehr oft
rechtfertigt der Zweck die Mittel, so gleich in der Pilotfolge, wo - Verfassungswiedrig - ein Einsatz der Armeeeinheit in den USA erfolgt. Aber die Männer der
Unit sind halt so gut, dass
nur sie eine Geiselsituation ohne Verlust der Geiseln lösen konnten. Auch die Geschlechterrolle der Frauen ist eher antiquiert: den Haushalt führen, nicht murren, brav sein - und hoffen, das nie das Condulenz-Kommando vor der eigenen Tür erscheint.
Andrerseits gibt es durchaus kritische Töne, die das (politisch in den USA aktuelle) Zusammenstreichen der finanziellen Mittel für Soldaten und ihre Familien kritisiert, sowie andere Regularien der Armee, die keinen Ermessensspielraum für
Gerechtigkeit gegenüber
Recht zulassen.
Leider kann man alzu oft nach der Devise
nur Mitglieder und Angehörige der Unit
sind moralisch und über jeden Zweifel erhaben die Handlung von Episoden vorhersehen. Zudem sind die Mitglieder der
Unit allesamt kleine
MacGyver: mit diversen Spezialausbildungen (wie Scharfschützen, Bomben bauen und entschärfen auf höchstem Niveau, etc.) sowie fließend in mehreren Sprachen.
Was mir an der Serie persönlich gefällt, sind die zumeist
nett inszinierten Kampfszenen (ich weiß, ich bin so oberflächlich - aber als passionierter
Shadowrun-Spieler hat man an sowas gelegentlich mal Spaß). Zugegeben, einige Szenen sind grauselig unglaubwürdig (leider auch die Hauptszene der Pilot-Episode), andere aber auch sehr gut und vielschichtig ausgearbeitet.
Zusammengenommen kommt eher eine Bewertung der Serie als
guilty pleasure heraus, befürchte ich.
Bemerkungen:Man muß gespannt sein, wie es weiteregeht: die erste Staffel endete mit einem fulminanten Cliffhanger, der eigentlich eine ganze Menge Fragen aufgeworfen hat - die aber in der ersten Episode der neuen Staffel nicht wirklich aufgelöst, ja nicht mal thematisiert werden SPOILER:
das Cover der Einheit wurde von einem rachsüchtigen ehemaligen Gegner der Einheit gelüftet, woraufhin er mit einigen Getreuen eine 'Familienfeier' zusammengeschosse hat - die Frage, wie er den Stützpunkt der Einheit ausfindig machen konnte, steht noch offen.
The Unit war in den USA übrigens in der ersten Staffel ein rechter Quotenknüller.
The Unit bei TV.com -
in der IMDB -
in der englischen Wikipedia[Momentan in Winamp: Matchbox 20 - 3 Am]
(
in etwa die genaue Uhrzeit :-)