Couch Potato

Wenn ich schon einen großen Teil meiner Freizeit auf der Couch vor dem Small Screen verbringe, dann lohnt sich dafür ein eigenes Blog. Ich gehörte schon immer zu denjenigen, die Fernsehen als legitimes Hobby betrachteten

Bitte beachtet auch die Hinweise zum Ungang mit Spoilern hier im Blog!
Wer sich fragt, nach welchen Maßstäben ich meine Bewertungen vergebe, kann das hier nachlesen


31 März 2006

Und wieder am Zurückrudern ...

Jedesmal, wenn ich zu einem smarten bashing von irgendetwas ansetze, kommt es zurück und beißt mich in den ... na ja, ihr wisst schon. So auch mit meinem letzten Artikel. Nach knapp 25-stündiger Selbstzufriedenheit mit meinem charmanten Einschätzung der Situation muß ich mich doch grade in der Pointe selbst verbessern.
Mit anderen Worten: ja, Everwood hat in den USA eine so lange Abstinenz vom Bildschirm gehabt, dass ein Glaube an eine weitere (fünfte) Staffel schlicht von Weltfremdheit zeugt.
Die angesprochene Weihnachtsepisode kam jedoch als letzte vor dieser langen Pause noch auf den Bildschirm - ist mir aber damals irgendwie durch die Lappen gegangen.

[Momentan in Winamp: Patsy Cline - Never No More]

30 März 2006

Zeichen der Zeit ...

Wenn die Weihnachtsepisode Deiner Serie erst Ende März ausgestrahlt wird, ist es an der Zeit, Dich nach einer neuen Beschäftigung umzusehen ...
So geschehen mit Everwood, das vom Sender TheWB so weit durchs Programm geschoben wurde, dass letzte Woche eben nach einer sehr langen Pause eine Episode ausgestrahlt wurde, deren Handlung um die Weihnachtszeit angesiedelt ist ...
Und die Episode wußte gleich wieder zu überzeugen, hatte drei starke Handlungen, die sofort dieses suchtartige Gefühl nach mehr erwecken.

[Momentan in Winamp: Black Eyed Peas - Hey Mama]

26 März 2006

... öffnet sich anderswo einer ...

Wer hier ist Star Trek Fan, ich bitte um Handzeichen ... und was ist da Eure Lieblingsserie? Richtig, Deep Space Nine. Und, wer ist da der witzigste Charakter? Ok, die Meinungen gehen hier sicher auseinander, aber der gute, schweigsame Morn dürfte für die meisten in den vorderen Rängen auftauchen. Jeder weiss, dass Morn von Mark Allan Shepherd dargestellt wird - einem armen Kerl in einem sicherlich recht unbequemen Kostöm. Nicht gewust? Dann ist es vielleicht mal wieder an der Zeit, mal wieder ein paar Episoden zu schauen, und diesmal die Credits im Auge zu behalten. Bekanntlich hat Morn in der gesamten Serie nicht eine einzige Sprechzeile - obwohl angemerkt wurde, dass der gute eigentlich wie ein Wasserfall redet.
In einer späten Folge von Voyager bekommen wir nun Mark A. Sheppard zu sehen (er porträtiert den Vater von 'Icheb', einem aus dem Borgkollektiv befreiten Jungen; jedoch erfahren wir, das sein Vater den Jungen als eine Art bio-mechanische Waffe bei den Borg platziert hat, um seinen Planeten vor weiteren Heimsuchungen zu schützen).
Und dieses Gesicht sahen wir in Zukunft häufiger: als schmieriger Hehler in Firefly, als der Gauner, der Monk lebendig begräben hat und neuerdings taucht er auch in der fünften Staffel von 24 in einer Nebenrolle auf.
Eine schöne Geschichte, bis einem auffällt, was mir erst vor kurzem aufgegangen ist. Shepherd und Sheppard! Mark Allen und - wie sich herausstellte - Mark Andreas. Ich bin mir relativ sicher, das mir jemand anderes den Floh ins Ohr gesetzt hat, beide seine identisch. Aber die Diskrepanz ist mir trotztdem nie ins Auge gefallen. I hate it, when that happens!.

[Momentan in Winamp: Funny Van Dannen - Stell Ich Mir Politiker Beim F***** Vor ]

Wenn Kreise sich schließen ...

Neulich wurde bei Wtihout a Trace für Vivian ein Alter angegeben, das mir ziemlich tief angesetzt vorkam. Natürlich war meine erste Handlung, das Alter der entsprechenden Schauspielerin (Marianne Jean-Babtiste) in der Internet Movie Database nachzuschlagen - und siehe da, beide Altersangaben entsprachen sich.
Erstaunt war ich, als ich las, dass die Frau aus England stammt. Meine Kinnlade machte jedoch einen gewaltigen Sturzflug, als ich in ihrer Filmographie den Film Secrets & Lies (zu Deutsch Lügen und Geheimnisse) entdeckte. Um ehrlich zu sein, weiß ich nichtmal, warum sich mir der Titel damals ins Gedächtnis gebrannt hat, dass er mir jetzt sofort auffiel - und ich auch noch die Erinnerung an einen Film damit verbinden konnte. Denn ich fand den Film damals schrecklich. Es muß mein erster Independent-Film gewesen sein (und dazu halt auch noch ein brittischer ...). Keine hübsch anzusehenden Leute. Gepaart mit eine merkwürdige Handlung, in der nur geredet wurde, aber nicht wirklich was passierte. Es geht um eine junge farbige Britin (gibt es den Begriff Afro-Britin ???). Sie weiß, das sie adoptiert ist. Daher macht sie sich auf, ihre Mutter zu finden. Diese ist jedoch ganz anders, als sich die junge Frau vorgestellt hat: zunächst mal ist sie nämlich eine Weiße. Und währed unsere junge Protagonistin durchaus gut gebildet ist und Aussicht auf eine erfolgreiche Karriere hat, ist ihre leibliche Mutter offensichtlich nicht die Hellste. Sie und ihre Familie leben in ärmlichen Verhältnissen. Die Mutter hat weitere Kinder, deren Leben schon jetzt verpfuscht erscheint. Ihr Eheman ist allenfalls ein Gelegenheitsarbeiter, und hat meiner Erinnerung nach einen Hang dazu, hauptsächlich ein Unterhemd zu tragen. Nachdem die Protagonistin nun ihre Mutter ausfindig gemacht hat, streitet diese die Mutterschaft (natürlich) zunächst ab - schließlich hatte sie dieses Kind vor ihrer Familie verborgen gehalten. Der Rest des Filmes besteht nun aus dem emotionalen und verbalen Drahtseilakt zwischen der Mutter, ihrer Familie und ihrer 'neuen' Tochter.
Und das hat mir damals so gar keinen Spaß gemacht. Heute sieht das schon ganz anders aus. Zwar bin ich nicht wirklich ein Independet-Film-Freak (dazu verbringe ich zuviel Zeit mit meinen Serien), aber wenn Film dann doch bitte etwas ungewöhnliches: Hollywood-Action-Blockbuster oder RomComs kommen mir nur noch sehr selten vor die Augen ...
Ich liebe es, wenn sich so ein Kries schließt!

[Momentan in Winamp: The White Stripes - The Hardest Button To Button]

23 März 2006

Vom Umgang mit Spoilern in diesem Blog

Als SPOILER (engl.: 'verderben') bezeichnet man Informationen, die einem die Freude an gewissen Aktivitäten verderben. Dazu gehören Handlungsinformationen in Film und Fernsehserien, wie z.B. das Wissen um überraschende Plotwendungen bzw. auch das jeweilige Ende.
Da ich niemandem den Spaß an Fernsehserien verderben will, versuche ich, diese Informationen zu vermeiden oder entsprechend zu kennzeichen und damit ein versehentliches Lesen zu verhindern.
Meine Kennzeichnung besteht entweder
  • aus einer Textstelle, die man nur durch markieren (also überfähren mit gedrückter linker Maustaste ODER dem Drücken von STR+A) sichtbar machen kann [Spoiler:(Hier könnte eine Spielverderber-Info stehen)
  • einem anklickbaren Link, das die Spoilerinformationen freigibt Für Spoiler hier klicken
  • ich schreibe - bei extrem spoilerlasitigen Posts - den gesamten Text in englischer Sprache und weise im Titel durch ein S: auf den Spoiler hin und schreibe in einem fett dargestellten Vorlauf, auf welche Serie sich der Spoiler bezieht - zumeist werden das Betrachtungen aktueller amerikanischer Serienentwicklungen sein.

Grey's Anatomy mit unterirdischen Quoten

Oh-ha. Ich hatte mir schon gedacht, dass Grey's Anatomy in Deutschland nicht so erfolgreich laufen wird, wie in den USA. Dort ist die Serie ja auch eher ein 'Überraschungserfolg' gewesen. Zudem läuft sie dort im Verbund mit den Desperate Housewives. Das heißt a) sie hat ein gutes lead-in, bei dem diverse Zuschauer gelegentlich mal dran bleiben und mit der Zeit die Serie schätzen lernen und b) ist die Serie im Stiel eher gleichartig (voice-over, pointierter Humor).
Pro7 kam nun auf die gloreiche Idee, die Serie eher in einem Krankenhaus/Ärzte-Programmumfeld zu platzieren. Zugegeben, Grey's Anatomie spielt in einem Krankenhaus. Aber im Gegensatz zum realistisch harten Drama Emergency Room ist es doch eher eine Dramedy. Doch eher etwas, was 'Frauen einschalten und Männer nicht abschalten'.
Schließlich hat Pro7 auch die Eigenpromotion genau in diese Richtung aufgebaut. In der zweiten Woche nun sind die Quoten recht katastrophal; GA belegte am Dienstag in der Pro7-Primetime nur den dritten von drei Plätzen, deutlich hinter den auf weniger zuschauerträchtigen Programmplätzen laufenden Emergency Room und Medical Investigation. Besonders deutlich auch die Niederlage gegen CSI:Miami, das zeitgleich zu GA auf RTL lief: in der Zielgruppe hat CSI:Miami knapp 25% Marktanteil, Grey's Anatomy grade mal 6 (vgl. Qoutenmeter).
Da dürfte Pro7 nicht lange Gedult haben ...

[Momentan in Winamp: Sarah Mclachlan - Full of Grace]

10 März 2006

House verlängert, Joey canned (korregiert)

Die erfolgreiche (und in meinen Augen sehr unterhaltsame) Serie House, M.D. wird vom US-Sender Fox für eine dritte Staffel verlängert. Give me whoo and a hoo!

Kalt erwischt hat es hingegen das Friends-Spin-off Joey. Nachdem die Serie längere Zeit nicht ausgestrahlt wurde, kehrte sie nun am vergangenen Dienstag auf einem neuen Programmplatz zu NBC zurück - und floppte mit nur 4 Millionen Zuschauern deutlich (ich kenne zwar die bisherigen Zuschauerzahlen nicht, aber irgendwas zwischen 8 und 10 Millionen werden es wohl gewesen sein). NBC zog den Stecker und ersetzt die Serie ab nächster Woche durch ein anderes Format. Zwar gibt es noch nichts offizielles, aber die Serie hat die in sie gesetzten Erwartungen als Friend-Nachfolger nie erfüllen können, weder kreativ noch von den Einschaltquoten. Zu Beginn der zweiten Staffel wurde nochmal versucht, durch einige Veränderungen frischen Wind in die Serie zu bringen. Dies war zwar nicht ganz erfolglos, trotzdem vermochte die Serie nicht zu begeistern.
Nach den einschlägigen ungeschriebenen Fernsehgesetzen dürfte die Produktion von Joey nach diesem Schlag recht zügig eingestellt werden. Eventuell werden einige bereits fertig produzierte Episoden irgendwann noch lieblos versendet. Auch wenn die Serie zum finanziell sehr erfolgreichen Friends-Franchise gehört erwarte ich nicht, dass hier noch ein Wunder der einen (Rückkehr der Serie auf den Bildschirm nach einer grundlegenden Überarbeitung) oder andern Art (Produktion eines geordneten 'Abschlusses' z.B. für eine DVD-Veröfentlichung) passiert.

Einige Gemeinsamkeit haben die beiden Shows jedoch: in den USA ist ihre jeweils erste Staffel bereits auf DVD veröffentlicht, die zweite wurde seit letzten Herbst ausgestrahlt - und in Deutschland läßt RTL an den jeweiligen Ausstrahlungsrechten Schimmel ansetzen ...

Korrektur: Quotenmerter.de berichtete wohl schon anfang des Jahres, dass dei Austrahlungsrechte an Joey mittlerweile bei der ProSiebenSat.1-Gruppe liegen.

[Momentan in Winamp: Tori Amos - Winter ]

09 März 2006

Die Töpferei-Scheune ...

Übersetzen ist sicherlich kein leichtes Geschäft. Und als berufsmäßiger Übersetzer von Fernsehsendungen ist man schon ganz schön gestraft. Zum einen verdient man nicht annähernd soviel Geld, wie die Orginalautoren, zum Anderen gibt es eine nicht kleine Gruppe von Film- und Fernsehenthusiasten, die sich Orginal und Übersetzung gewissenhaft anschauen und 'natürlich alles ganz anders gemacht hätten'. Dazu kommt immer die schwierige Abwägung für den Übersetzer, welche popkulturellen Anspielung man dem 'heimatlichen' Publikum zumuten kann - und welche nicht. Nicht zu vergessen all die Wortspiele, die nur in der Orginalsprache funktionieren und sich halt einfach nicht übersetzen lassen. Zudem bin ich mir mittlerweile recht sicher, dass es auch noch andere Rahmenbedingungen gibt, die den Übersetzer binden (schließlich soll die spätere Synchronisation ja halbwegs Lippensynchron sein). Ich glaube zumindest fest an solch eine Vorgabe. Ganz fest!
Das alles führt dazu, dass die meisten Übersetzer von Fernsehserien übel beleumundet sind. Zumindest bei mir. Und für alle Synchrongegner (Leute also, die die Synchronisation von Filmen als eine Art von Kunstverstümmelung ablehnen) sind die Übersetzer die Wurzel allen Übels. Und so hat dann doch ein bischen Mitleid mit diesen Kunstschaffenden.
Aber manchmal schießt einer von denen derat den Vogel ab, das man nicht anders kann, als sich ganz fest zu wundern. So ließ der Übersetzer einer der letzten Folgen der Serie Ed einen Vater über die Wohnungseinrichtung seines Sohnes sagen "Bei Dir sieht es aus wie in einer Töpferei-Scheune". Und man fragt sich was will der Übersetzer uns damit sagen?
Denn wir wissen, was der Orginalautor uns damit sagen wollte: Pottery Barn (englisch für Töpferei-Scheune) ist der Name einer amerikanischen Möbelhauskette (für das 'mittlere Preissegment', also vom Ruf etwas über unseren schwedischen Freunden von IKEA stehend) ...

[Momentan in Winamp: Oleander - Boys Don't Cry]