Couch Potato

Wenn ich schon einen großen Teil meiner Freizeit auf der Couch vor dem Small Screen verbringe, dann lohnt sich dafür ein eigenes Blog. Ich gehörte schon immer zu denjenigen, die Fernsehen als legitimes Hobby betrachteten

Bitte beachtet auch die Hinweise zum Ungang mit Spoilern hier im Blog!
Wer sich fragt, nach welchen Maßstäben ich meine Bewertungen vergebe, kann das hier nachlesen


25 Oktober 2005

The L Word

Bei The L Word handelt es sich um eine US-Serie, in deren Mittelpunkt das Leben und Lieben einer Gruppe lesbischer Frauen in L.A. steht. Natürlich - wie in US Serien üblich - sind die Charaktere bunt gemixt, um verschiedene Probleme und Lebenssituationen von verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Und grade hier liegt eine der Hauptstärken der Serie: die Charaktere sind einerseits sehr interssant geschrieben und andrerseits auch sehr passend gecastet.
Da gibt es das seit Jahren in einer monoganen Beziehung lebende Paar Bette und Tina. Bette ist Tinas erste lesbische Liebe gewesen und die beiden sind an einem Punkt in ihrer Beziehung angekommen, wo sie sich Nachwuchs wünschen. Deswegen hat sich Tina aus dem Berufsleben zurückgezogen und konzentriert sich auf die hausfraulichen Aufgaben. Bette führt eine avantgardistische Kunstgallerie. Shane ist die Aufreißerin, die zu keiner Zeit in ihrem Leben Zweifel an ihrer Homosexualität hatte. Dana hingegen ist eher schüchtern und - als im Rampenlicht stehende professionelle Sportlerin - hat sie ihr öffentliches Comming Out noch vor sich. Und während Alice sich als Bi empfindet - und sich deswegen oftmals leichtem Spot ausgesetzt sieht - ist Lisa (ein Mann der sich als lesbisch empfindet) auch für die Ladys ein leichter Problemfall.
Die Damen lernen zu Beginn der Serie die junge Schriftstellerin Jenny kennen, die nach längerer Fernbeziehung grade zu ihrem Verlobten ins Nachbarhaus von Bette und Tina gezogen ist. Und Jenny fühlt sich schwer zu Marina hingezogen, der kultivierten und charismatischen Besitzerin des Cafes, das die Clique als Trefpunkt nutzt.
Ein weiteres markantes Merkmal der Serie sind die immer wieder auftretenden intimen Szenen. Zwar fand ich sie in der Pilotepisode zu häufig eingesezt (und vermutete dann auch gleich einen schlecht getarnten Apell an die niederen Instinkte des Zuschauers), im Laufe der Staffel aber wurde deutlich, wie ausgefeilt und unterschiedlich die einzelnen Begegnungen inszeniert wurden und so intensiv die jeweilige Stimmung zu vermittelten vermochten.

Auf alle Fälle eine sehr lohneswerte Serie. Momentan erhältlich auf DVD aus dem befreundeten Ausland (also meist auch über die einschlägigen Internetauktionshäuser). Soll aber bald auch auf deutsch erscheinen (was kein Problem ist, denn es sind die von SatC bekannten Einheits-DVDs, die komplett mehrsprachig - Deutsch, Englisch, Französisch - sind und nur für jedes Land in eine andere Verpackung gesteckt werden müssen.

An bekannten Schauspielern dabei sind Jennifer Beals (bekannt aus Flashdance - denn ich aber tatsächlich nicht gesehen habe) als Bette, Katherine Moennng (englische Wikipedia) (hat mal in einer Teenserie namens Young Americans mitgespielt, die als Pseudoableger von Dawson's Creek aber arg gefloppt ist) als Herzensbrecherin Shane und natürlich Mia Kirshner (englische Wikipedia) - die Unsterblickeit erlangte, als sie einem gewissen Präsident Palmer auf unnachahmliche Weise die Hand schüttelte - als die junge Schriftstellerin Jenny.

[Momentan in Winamp: Mark Kozelek - Arround And Around]