Couch Potato

Wenn ich schon einen großen Teil meiner Freizeit auf der Couch vor dem Small Screen verbringe, dann lohnt sich dafür ein eigenes Blog. Ich gehörte schon immer zu denjenigen, die Fernsehen als legitimes Hobby betrachteten

Bitte beachtet auch die Hinweise zum Ungang mit Spoilern hier im Blog!
Wer sich fragt, nach welchen Maßstäben ich meine Bewertungen vergebe, kann das hier nachlesen


21 Dezember 2006

Line Of Fire

Line Of Fire war eine 2003-04 ausgestrahlte Action-Serie auf dem amerikanischen Sender ABC. In der Serie ging es hauptsächlich um das Field Office des FBI in Richmond und deren Hauptprojekt, eine langangelegte Ermittlung gegen das organisierte Verbrechen in der Stadt unter Führung des Crime Syndicat von Jonah Malloy.
Die Serie konnte sich nicht durchsetzten und wurde nach 10 Episoden abgesetzt, weitere drei Episoden waren noch fertig produziert und wurden später in GB welturaufgeführt.

Hintergrund: Durch die Terroranschläge vom 11. September war das FBI und seine Arbeit erneut ins Interesse der Fernsehzuschauer gerückt worden, ebenso das organisierte Verbrechen durch die Serie The Sopranos. So konzipierte man bei ABC - eingedenk des Erfolges von z.B. 24 - eine Serie, die sich in spannender Weise mit der Ermittlungsarbeit des FBI gegen das organisierte Verbrechen auseinander setzten sollte.
Prinzipiell hat die Serie 4 Ebenen: Die Ermittlungsarbeit des FBI, das Privatleben der einzelnen Agenten, eine Undercover-Überwachung des Malloy Crime Syndicate und schließlich das Leben innerhalb dieser Verbrecherorganisation.
Da die Undercover-Ermittlung von langer Hand vorbereitet wurde (der betreffende Agent war dafür zuvor zwei-einhalb Jahre im Gefängnis gewesen, um sich dort bei einem Lieutenant des Syndicats einzuschmeichenln), wird sie auch in der laufenden Handlung nur behutsam vorangebracht: der Agent soll weiter in der Organisation aufsteigen, um ausreichend gerichtlich verwertbare Beweise zu Tage zu bringen.
Deswegen bleibt der Serie recht viel Zeit, sich den anderen Ebenen zu widmen, vor allem den anderen anfallenden Aufgabe des Field Office - Fällen von Kindesentführung, illegalem Grenzübertritt, Terrorverdacht etc. Das Leben der Agents wird genauer beleuchtet, als das bei Proceduals wie CSI heutzutage üblich ist - es bietet sich eher ein Vergleich zu 24 oder ALIAS an, oder auch Numb3rs. Die Einblicke ins Organisierte Verbrechen sind interessant gehalten, beinhalten (natürlich) diverse Klischees, sind aber durchaus nicht seicht. Leider wurde die Serie abgesetzt, bevor die Auseinandersetzung zwischen FBI und Organisiertem Verbrechen in eine heiße Phase gehen konnten. Spannung kommt daher weitestgehend über das Privatleben der Charaktere auf.

Schauspieler und Kreative: Geschaffen wurde die Serie von Rod Lurie, der später auch Commander-in-Chief schuf (und dort wegen Budgetüberschreitungen und Arbeitsverzögerungen gegangen wurde).
Eine ganze Menge bekannter Gesichter haben es in Line of Fire geschaft: Leslie Bibb kennt man aus der Teen-Serie Popular, sie hatte aber auch Gastrollen in Emergency Room und ist jüngst in den Main Cast von Crossing Jordan aufgestiegen. Leslie Hope kennen wir als Jack Bauers unglückliche Ehefrau Teri - danach war sie in einer ganze Menge gescheiterten Serien zu sehen: neben Line of Fire auch Commander-in-Chief und zuletzt in Runaway. Auch der Mob-Boss wird von keinem Unbekannten dargestellt: David Paymer - auch wenn der Name jetzt keine Glöckchen leuten läßt, ein Blick auf sein Gesicht, umnd man weiss, man hat ihn schon mal gesehen.

Bewertung: Um ehrlich zu sein, ich hatte irgendwie mehr erwartet. Die Serie verliert sich in ihren wenigen Folgen einfach zu sehr in Nebenhandlungen, hat einfach zu viele Schauplätze, um wirklich interessant zu bleiben. Spannung kommt im großen Rahmen wie bereits gesagt in den wenigen Folgen (noch nicht) auf. Ich hatte mich auf eine zu gut um Massengeschmack zu werden-Serie gefreut und mußte feststellen, das es letztendlich doch nur ein durchschnittliches Produkt ist. Die Serie hätte sich unter besseren Marktbedingungen sicher auch halten können, aber der Markt für Serials war halt in der Zeit nicht der beste - Procedurals dominierten.
Weder bindet die Serie durch Spannung die Zuschauer an sich, noch können die Hauptfiguren wirklich Sympathien auf sich ziehen - in den ersten Folgen sind sie einfach noch zu profillos, klischeehaft (und zu viele ...).
Line Of Fire erhält von mir 8 von 15 Punkten.

Bemerkungen: Keine Serie, die man sich nun unbedingt besorgen müßte. Ein paar nette Einblicke, denn sowohl die FBI-Arbeit also auch die Darstellung des Organisierten Verbrechens (auf Mafia-Art) sind solide gemacht. Rollenspielleiter (wie ich) oder hobbyautoren können sicherlich einige interessante Anregungen finden - mehr aber eben auch nicht.

Line Of Fire bei TV.com - in der IMDB - in der englischen Wikipedia

17 Dezember 2006

Manchmal macht die Synchro alles richtig ...

Ich gehöre ja zu den Leuten, die gegenüber der Synchronisation (und vor allem ihren Ergebnissen) eher kritisch eingestellt sind. Umso schöner ist es, wenn eine Synchro offensichtlich die exakte Stimmung des amerikanischen Orginals einfangen kann:

(YouTube Direktsynchro)

Der nette Gastdarsteller in der Szene ist übrigens niemand anderes als Ed "Al Bundy" O'Neil.

[Momentan in Winamp: Live - Overcome]

15 Dezember 2006

Sablog im Hiatus

Oh je, der sab hat (wie alle paar Jahre) mal wieder das Blog dicht gemacht, ein Abwesenheitsschild aufgehängt und läßt uns nun lange und bange warten, ob er sich nochmal aufraffen kann, den Herausforderungen der Welt mit neuen Mitteln entgegen zu treten.
Hiatus ist das Zauberwort, das soviel heißt wie im Limbus, the jury is still out, nichts genaues weiss man nich, ein kann sein - kann aber auch nicht sein. Saschas Blog (das auf der rechten Seite - natürlich - auch bei mir verlinkt ist) wurde in den letzten Monaten und Jahren zu einer Institution hochstilisiert - einem Anspruch, dem Sascha auch lange gerecht geworden ist, den er sich aber wohl auch nicht ausgesucht hat. Wer Saschas Arbeit über die Jahre beobachtet hat (bei mir sind es jetzt knapp 8 ...) weiß, dass er einen hohen Anspruch an sich, seine technischen Lösungen und seine Informationen stellt. Ich vermute mal, dass die letzten beiden Punkte Anlass für den aktuellen Hiatus sind: der Wunsch, formal und inhaltlich seinen eigenen Ansprüchen zu genügen und die Frage, ob sich der Aufwand überhaupt noch lohnt. War er früher noch ein Leuchturm mit Vorreiterfunktion, der die neusten amerikanischen Serientrends auch für uns Deutsche transparent machte - und das aus Frankreich! - so gibt es heute für die meisten selbst die Möglichkeit, sich schnell ein Bild (oder auch Video) zu machen. Ein Vermittler wird nicht mehr gebraucht. Qualität als Maßstab musste auch schon vor geraumer Zeit der Coolness weichen. Da kann man sich als engagierter Hobby-Autor fragen, ob es nicht an der Zeit ist, sich wieder in Privatleben zurückzuziehen (oder sich vom Berufsleben einsaugen zu lassen ...) - zumindest sich nicht den Streß auch noch zu geben.

Wie dem auch sei, ich hoffe, man sieht Sascha in der einen oder anderen Form wieder, und wieder in Aktion: für alles, was er sich die Zeit nimmt, zu schreiben, habe ich definitiv Zeit, es zu lesen. Bis hierher Danke für unzählige wertvolle Tipps und Hiweise, die mir stunden- und tageweise quality Entertainment beschert haben!

(Mist, doch wieder sentimental geworden ...)

[Momentan in Winamp: Limp Bizkit - Re-arranged]

Geständnisse eines Serienjunkies (Teil 3)

Kommen wir nun also zum letzten Teil dieses Dreikampfes: welche Fernsehtrends sind komplett an mir vorbei gegangen, oder wo bin ich viel zu spät auf den Zug aufgesprungen?
Wie bereits erwähnt, ich bin ein echter Serienjunkie (wenn auch keiner von den Serienjunkies). Das ist schon lange mein Hobby, mit weniger als zwei Videorekordern hätte ich mich jahrelang gefährlich unterversorgt gefühlt (ein "Erbe" meines technikbegeisterten Vaters). Kurzum: Serien, die ich der Meinung bin, verpaßt zu haben - da hat der "Normalsterbliche" noch nicht mal was von gehört.
Ich bedaure, dass ich damals, als PRO7 begann, werktäglich The Practice auszustrahlen, dachte ich mir Das kannst Du später mal schaun, wenn nicht soviele andere Serien sich auf Videokasetten stapeln ... Pustekuchen, die Chance kam (fast) nie wieder. Ich bereue, mir Cupid nicht von meiner Schwester habe aufnehmen lassen, als diese Serie mal auf Premiere lief (für Uneingeweihte: diese Serie stammt aus der Feder des Serienschöpfers von Veronica Mars).
Ich bin bei Emergency Room erst (viel zu) spät eingestiegen - weil ich dachte Schon wieder eine Arztserie, als meine Schwester mir davon aufgeregt berichtete (zur Erklärung: meiner älteren Schwester - und dem gemeinsam 'geteilten Fernseher' - verdanke ich intime Kenntniss solch bahnbrechender Serien wie Das Buschkrankenhaus, Die Fliegenden Ärtze, Trapper John, M.D. - und auch für das gute alte Raumschiff Enterprise war der gute 'Pille' McCoy das eigentliche Zugpferd ...).
NYPD Blue habe ich leider von Anfang an verpasst - und muss jetzt auf weitere DVDs hoffen. DS9 begann so schlecht, dass ich die Serie ab der zweiten Staffel zunächst wieder ignorierte - wer hätte denn ahnen sollen, dass sie sich noch so genial weiterentwickelt?

Wie man sieht, in Sachen Serien habe ich mir nichts vorzuwerfen - und nur wenig zu bereuen ...

[Momentan in Winamp: Goo Goo Dolls - Give A Little Bit]

Buffy und ich (Teil 2)

Ich war schon immer recht fernseh- und serienbegeistert, saß vor der Glotze, auch in den Nebenzeiten wie Samstag Nachmittag oder Sonntag. So entdeckte ich auch Buffy - Im Bann der Dämonen, das bei seiner Erstausstrahlung für den Samstag Nachmittag auf Pro7 programiert war. In dem Programmumfeld liefen - auch - Formate, die ich für reine Kinderformate hielt - für mich als Studienanfänger natürlich deutlich unter meiner Würde. Und - sein wir ehrlich - der Titel der Serie verhieß nichts Gutes, ich war auch noch nicht im Internet und sonstige Mundpropaganda schied auch aus. Ich vermute rückblickend, dass meine Fernsehzeitung mich auf die Serie hinwies. Und natürlich hatte ich damals noch keine Ahnung, dass Buffy in den USA für die Prime-Time produziert wurde.
Die ersten Folgen hielten mich dann - für mich überraschend - dabei, auch wenn ich einige Episoden verpaßt habe - bedenkt, wir reden hier von jemanden, der mittels zwei Videorekordern von rein äußerlichen Einflüssen wie Sendezeit unabhängig war; verpasste Episoden sind also ein eher schlechtes Zeichen.
Ein (geschätztes) Jahr später wurde dann auch die dritte Staffel in Deutschland ausgestrahlt. Einem Freund von mir, der aufgrund seiner Wohnsituation weder Kabel noch eine Satelitenschüssel hatte, erzählte ich von der Serie, bot an, sie ihm aufzunehmen. Er schaute sie sich an, war nur mäßig angetan, gab mir die Kasetten zurück.
Und da passierte es dann: ich brachte es nicht über mich, die Episoden zu löschen. Da ich nun kein Kind von halben Sachen bin, also die Werbung rauschgeschnitten (wir erinnern uns: zwei Videorekorder) - wie vorher auch schon bei anderen Serien (TNG, Akte X, DS9 - doch zu dem Thema an einem anderen Zeitpunkt mehr).
Relativ schnell passierten zwei Dinge, die meine Liebe zur Serie deutlich steigerten: ich entdeckte Sounds of the Slayer und die Fan-Bücher von Christian Lukas und Sascha Westphal.
The Sounds of the Slayer war eine Fan-Seite, auf der Audioschnippsel der englischen Orginalausgabe der Serie zu finden waren - in den Frühzeiten des Internet, wo DSL-Flatrates noch eine Seltenheit waren, gab es eben noch nicht die internationale Serienpiraterie der heutigen Zeit, und so tat jeder, was er konnte: der Betreiber dieser Seite nun nahm die Episoden im Fernsehen auf, extrahierte den Sound und erstellte kleine Sound-Bites - Ausrufe, One-Liner, gelegentlich ganze Dialoge - und dazu dann auch noch den Text der jeweiligen Zitate ausgeschrieben. Und, da er ja vor der deutschen Ausstrahlung quasi ein Jahr Vorlaufzeit hatte, waren die Beiträge schon im Internt, wenn ich eine Folge sah. Es wurde zu meinem größten Vergnügen, nach dem Sehen einer Episode zum Rechner meines Mittbewohners zu laufen (den durfte ich mitbenutzen und mein Mitbewohner fuhr am Wochende immer nach hause), hochfahren, Modem an, online gehen (erinnert Euch an die typischen Modemgeräusche), zu Sounds of the Slayer surfen, Downloadmanger füttern, warten ... ... ... ... ... ..., noch ein bisschen mehr warten ... ... ... ... ..., die Sounds hören und nachlesen und (endlich) über die Witze lachen, die die deutsche Synchronisation nicht rüber bringen konnte. Sehr schöne Erinnerungen. Natürlich wurde die Seite wegen ihres massiven Urheberrechtsverstoßes aus dem Netz gemahnt (pünktlich zum Erscheinen von DVDs zur Serie ...).
Die beiden Autoren Lukas und Westphal waren mir schon durch andere Fanbücher bekannt gewesen, also inoffizielle Publikationen mit Hintergründen von - zumeist - Journalisten. Damals - wiederum Internet nicht weit verbreitet - auf der Schwelle zwischen internationaliserten Informationsmöglichkeiten und nationalen Ausstrahlungen gab es einen Markt für professionelle Informationen, ein Einordnen der Serien und Episoden in den Gesamtkontext, eine Feststellung von Merkwürdigkeiten bestimmter Episoden, Vorstellung herausragender/aus anderem Zusamenhang bekannter Gaststars, Episodenguides. Die Fanbücher zu den den ersten drei Staffeln (die 35 Folgen der ersten beiden Staffeln wurden in einem Buch zusammengefaßt) waren eine der inspirierendsten Serienlektüren, die ich - bis heute hin - kenne. Der erste Band hatte als durchscheinenden Aufhänger das Thema Horror in Literatur und Fernsehen, der nächste Band dann Teenager in Amerika (unter besonderer Berücksichtigung des damaligen Columbine-Massakers).

Es ging zurück zum normalen Leben: Buffy wechselte mit mäßigem Erfolg auf einen Sendeplatz am Mittwoch Abend, Angel gesellte sich dazu. Die weitere Entwicklung verlief ruhig, bis die ersten DVDs erschienen. Sauteuer (55€ für 11-13 Episoden ...) und für mich als Student eben doch ein bisschen zu viel. Aber, das Leben ging weiter, die DVDs wurden billiger, und es gibt ja auch noch diverse Internetauktionshäuser (damals, da gab es - kurzzeitig - auch Alternativen zum heutigen Fast-Monopolisten ... ohne Verkaufsprovision und Angebotsgebühren - heck, so hat eBay auch mal angefangen!).
Die vierte Stafel von Buffy hatte - nicht nur in meinen Augen - einen gewaltigen Druchhänger (der Übergang der Charaktere zum College lief nicht so gut, vermutlich dürfte sich der geniale Schöpfer der Serie - Joss Whedon - auch mehr mit der ersten Angle-Staffel beschäftigt haben). Die folgenden Staffeln konnten mich dann aber wieder komplett in ihren Bann ziehen. Ich weiss noch, dass ich den "Soundtrack" zur Musicalepisode zuerst via Internet gehört habe. Allerdings ohne Texte zum Mitlesen, so dass ich - alleine auf mein Gehöhr und meine Fantasie angewiesen - mir die Handlung der Folgen doch arg unzutreffend zusammenreimte.

Wie gesagt habe ich Angle im Sommer noch mal komplett gesehen, bei Buffy habe ich dann vorletztes Jahr mal bei Staffel 5 angefangen, bin aber an The Body hängengeblieben (passiert mir häfiger, dass ich bei Wiederholungen die ganz harten Momente dann vor mir her schiebe; und die einzige Art und Weise, eine Serie zu sehen ist nunmal: in der richtigen Reihenfolge! - da stockt man dann).

Alles in allem ist das komplette Buffyverse in meinen Augen ganz großes Kino. Heutzutage hat es aber ein bisschen das Problem, dass diese Maßstäbe setztende Serie inzwischen ein ganzes Subgenre inspiriert hat. Wenn man die Serie also heute sieht, bemerkt man nicht das bahnbrechend Neue der Orginalausstrahlungen, sondern vergleicht die Serie mit Nachfolgern, die z.T. ein deutlich höheres Budget haben (als grade die erste Staffel von Buffy). Buffy war seinerzeit eine Nieschenproduktion, die sich auf Horror, Teenager und Action konzentrierte. Heutzutage hat z.B. Veronica Mars pro Folge einfach 10 Minuten "mehr" Zeit für die Handlung, die bei Buffy noch mit Kampfszenen gefüllt werden mußten.

[Momentan in Winamp: Amber Benson - I'm Under Your Spell]

Kleinbloggersdorf (Teil 1 - Wie alles begann)

Die deutsche Blogspäre ist ein faszinierend Ding. (Ich war erstaunt festzustellen, dass es der sehr passende Begriff Kleinbloggersdorf noch nicht in die Wikipedia geschaft hat).
Alles beginnt recht harmlos, als Anke in ihrem Weblog schreibt, dass sie vor hat, die Serie Buffy im Bann der Dämonen (oder für uns US-Serienjunkies: Buffy - The Vampire Slayer) zu schauen (auf DVD - natürlich und auf Englisch - natürlich!).
Und sogleich prasseln von überall her Vorschläge, welche Episoden sich besonders lohnen - unsere Anke macht natürlich das einzig richtige: vorne Anfangen, Augen auf und durch. Dabei kommt ihr aber ihr DVD-Verleiher in die Quere (der die DVDs nicht in der richtigen Reihenfolge liefert) - wiederum hagelt es Vorschläge, wie man dieses Problems herr werden kann.
Inspiriert durch Ankes ursprüngliche Aussage, die Serie halt beizeiten verpasst zu haben und jetzt erst mit Verspätung darauf gestoßen zu sein beichten nun an ziemlich vielen Ecken der deutschen Blogsphäre unsere geliebten Hobbyschriftsteller ihre früheren Verfehlungen und gestehen, welche (Kult-)Serien sie nie gesehen haben, oder erst sehr spät entdeckt zu haben ...

P.S. Ich würde wohl viel häufiger bloggen, wenn ich (viel) weniger verlinken würde ...

[Momentan in Winamp: Wolfmother - Joker And The Thief]

07 Dezember 2006

Over the Top

Lesern dieses Blogs brauche ich nicht zu erklären, dass in den USA grade die Sweeps zu Ende gegangen sind (kurzgefaßt: eine Zeit mit besonders aufwändiger Quotenbeobachtung, von denen letztendlich die Werbepreise im US-Fernsehen für die kommenden Monate abhängen). Für die Networks der USA schon immer ein Anlaß, Besonderes zu zeigen (und schlecht stehend Programme einen Monat auf die Ersatzbank zu schicken (heuer z.B. Justice; gerne wird so eine Ersatzbank dann auch zur kompletten Absetzung)).
Wann immer man in Deutschland eine Serienfolge mit berühmten Gaststars (vor allem etablierten und erfolgreichen Fimschauspielern) sieht - man kann fast sicher sein, dass sie in den USA in den Sweeps lief. So wurde auch dieses Jahr die Gelegenheit genutzt, das volle Gewicht zum Einsatz zu bringen. (Es folgen SPOILER bis zum Ende des Artikels!):
Drei Bespiele:
  1. House (Son of coma guy): An sich eine atemberaubende Folge. Greg House wird mal wieder in die Defensive gedrängt, als er einen Patienten mittels des aus Schweigen der Lämmer bekanten quid pro qou Informationen zur Familien-Krankengeschichte eines Komapatienten entlocken muß. In der Rolle des eben selbst erst - und vermutlich nur kurzfristig - aus einem Koma erweckten Vaters John Larroquette (in Deutschland eher unbekannt, allenfalls aus der 80er Serie Harrys wundersames Strafgericht ein Begriff - in den USA durchaus ein beliebter und etablierter (Serien-)Darsteller). Eigentlich hat die Episode alles, was z.B. schon die Episode Three Storries (zu deutsch Drei Beine) hatte und was sie zu einem Highlight ihrer Staffel machte. Aber die Geschichte ist - und hier kommen wir endlich zum Titel dieses Eintrags - vollkommen überzogen, und wird dadurch unglaubwürdig. Die Illusion funktioniert nicht. Chance vertan, eine wirklich großartige Episode zu schaffen.

  2. My Name Is Earl (Robbed a stoner blind): Hier versuchte man, mal künstlerisch ein Schmankerl zu servieren. Im Drogenrausch erscheinen Earls Bruder Randy alle Personen als Knetmasse-Figuren. Und leider wird dieser Effekt über eine halbe Episode durchgezogen und läuft sich so - in meinen Augen - Tod. Als ob es nicht gereicht hätte, in der Folge mit dem Gaststar Christian Slater zu brillieren.

  3. Grey's Anatomy (Staring into the sun): Der bisher gelungendste Kunstgriff der diesjährigen Sweeps ist - wie so oft - eine ganz einfache Idee gewesen: bei sehr vielen aktuellen Serien, die auf einen großen Cast setzen, sind Schlußmontagen modern. Kurzszenen, die ohne Dialog gezeigt und von stimmungsvoller Musik verbunden werden und so die multiplen Handlungsbögen einer Episode zu einem Abschluß bringen. Sie gehören zu den festen Stilmitteln bei Grey's Anatomie. In dieser Episode nun ist die Musikuntermalung der Schlußmontage ein Wiegenlied, gesungen von Dr. Bailey für ihren kleinen Sohn (den sie in der Handlung hat extra aufwecken lassen, weil sie das Bedürfnis hatte, ihm nahe zu sein). Das fand ich sehr gelungen, Grandios gar! Gänsehautstimmung!


[Momentan in Winamp: Wonderwall - Just More]

05 Dezember 2006

I love ye all

In den letzten Monaten bin ich richtiggehend auf den Geschmack mit Serienfiguren mit starken Südstaatenakzent gekommen. Zuerst, bei Brenda Leigh Johnson (The Closer) war es noch fürchterlich ungewohnt. Dann, bei verschiedenen Figuren aus My Name Is Earl, fing es an, interessant zu werden. Und mittlerweile, dank einem kleinen Friday Night Lights - Marathon1, ist dieser Akzent fast schon zum Selbstzweck geworden, einem deutlichen Pluspunkt für eine Produktion.
Warum finde ich deutsche Akzente immer irgendwie albern (sächsisch ...), kann mich aber total in englischsprachigen Akzenten verlieren??

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1: Ich wollte erst abwarten, ob die Serie ihre ersten Folgen überlebt, bevor ich mich auf sie einließ - es gibt nichts ärgerlicheres, als einfrühzeitig abgesetztes Serial

[Momentan in Winamp: T'Pau - China in Your Hands]