Selbstreferenzierung
Ich hatte es ja in meinem letzten Eintrag in Bezug auf Doctor Who schon angesprochen: ich bin kein Freund von Selbstreferenzierung. Es war witzig, als Indiana Jones im dritten Teil seiner Odyssee an einer Reihe von Darstellung christlich religiöser Objekte vorbei kommt und sagt Und das ist die Bundeslade, worauf hin seine Begleiterin fragt, ob er denn da sicher sei, und er antwortet Ganz sicher! (weil er dem Teil in seinem ersten Kinoabenteuer begegnet ist).
Aber wenn z.B. der Doctor durch eine irdische Sammlung außerirdischer Artefakte geht, und hier einen Roboter als alten Freund - eigentlich ein alter Feind identifiziert und dann auch noch Überreste von einigen Außerirdischen aus einer Folge kurz vorher auftauchen, ist mir der Witz zu platt.
Noch extremer Boston Legal. Hier gibt es gleich zwei Quellen von Selbstreferenzierung. zum einen natürlich der Darsteller William Shattner, der gerne mal Anspielungen auf seine alte Rolle als Sternenflottenkapitän James T. Kirk serviert bekommt (z.B. wenn er sein Handy benutzt, ertönt das allgemein bekannte Geräusch eines aktivierten Comunicators aus Star Trek) - was im Maßen noch nett ist. Andererseits geben die Charaktere oftmals Äußerungen von sich, die eben ihre Existenz als Fernsehfiguren verwursten (so warf eine eifersüchtige Frau ihrer Nebenbuhlerin mal an den Kopf, dass sie doch nur ein Gaststar sei, also bei der umschwärmten Hauptfigur gar keine Chance habe).
Allgemein wird sowas wohl als kultig angesehen. Ich finde es einfach nur platt. Man mag nun im Einzelfall darüber streiten, ob z: B. Boston Legal jetzt doch eigentlich nur eine Comedy ist, die sich solche Scherze erlauben darf. Für mich sind aber z.B. 45-Minuten Formate letztendlich doch eben Dramen - und die sollten sich solche Albernheiten sparen.
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