Super Bowl in der ARD ...
Tja, was soll man erwarten, wenn ein Volkssender ein Spiel überträgt, für dessen Verständnis man eine Menge Regelkunde braucht? Prinzipiell war das Mass an Regel- und Begriffserklärungen ja durchaus gut gewählt. Langweilig machte die Übertragung, dass zumindest einem der Kommentatoren komplett das weltmänische abging. Und so war die Übertragung denn auch eher provinziell. Da wurde beständig krampfhaft versucht, den einzigen 'Deutschen' NFL Spieler von Namen einzubauen. Die Übersicht fehlte (allein schon aus mangelnder Regelkenntnis). Beständig hatte man das Gefühl, einem 'kleinen Jungen in der großen bunten Stadt' zuzuhören. Wahllos wurde mit belanglosen Fakten auf Boulevardpresseniveau versucht, Stimmung und Emotion beim (offensichtlich als uniformiert eingeschätzten) Zuschauer aufzubauen.
Was dem Gelegenheits-Football-Gucker wie mir fehlte, war, gelegentliche 'harte Definitionen', mit denen man beim Zuschauer das Spielverständnis deutlich hätte fördern können. Definitionen wie 'wann gilt ein Ball als gefumbelt', 'wann gilt ein Pass als complete bzw. incomplete' oder auch nur die grundlegenden Fakten der Diskussion Passspiel gegen Laufspiel hätten dem Gelegegenheitszuschauer viel von der Spieltiefe des Football vermitteln können. Es gab in dem Spiel ja genügend umstrittene Szenen, um derartiges aufzuarbeiten. Auch Kontraproduktiv war der weitgehende Verzicht auf die schönen Wiederholungen mit den wilden Strichen über dem Bild - anhand derer in den USA jeder Spielzug nochmal aufgearbeitet wird.
Da interviewt man doch lieber Franzi und läßt sich von einem hochrangigen Lufthansangestellten erklären, dass man in Bezug auf Kommerzionalität in Deutschland noch viel von den Amerikanern lernen kann ...
[Momentan in Winamp: Pearl Jam - Corduroy]
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