Die 'Staffel' an sich
Serien werden für gewöhnlich in Staffeln oder Seasons produziert. Zumeist sind die einzelnen Folgen einer (modernen) Staffel auch inhaltlich so verbunden, dass sie - zumindest auf gewissen Ebenen - eine zusammenhängende Geschichte erzählen, die mit dem Staffelende einen Zwischenhöhepunkt oder ein Ende erhalten. Ich habe in letzter Zeit einige Staffeln 'in Zeitraffer' sehen können und mir daher meine Gedanken zu meinen Präferenzen der Länge einer guten Staffel gemacht. Und natrlich& uuml;bin ich zu dem Schluß gekommen, daß jeder Zweck seine eigene richtige Staffellänge hat.
Natürlich betrachte ich dabei in der Tat nur solche Serien, die wirklich eine mehr oder weniger durchgehende Handlung von der ersten Staffel-Episode bis zur letzten Staffel-Episode haben - und dabei eben je nach Staffellänge unterschiedlich viel Zeit zu füllen haben. Das betrifft also keine Procedurals, wo ein Fall der Woche den größten Teil der Sendezeit einnimmt.
- bis 8 Folgen: Deutsche Privatsender oder die britische BBC greifen gerne zu dieser Staffellänge: alle Episoden werde vorprduziert und irgendwan ausgestrahlt. Fällt die Serie beim Zuschauer durch, hält sich der Verlust in Grenzen. So eine Staffel ist jedoch arg kurz; inhaltlich bleibt kaum genug Zeit, neue Charaktere oder veränderte Situationen einzuführen. Beispiel: die vierte Staffel von Coupling. Hier stieß ein neuer Charakter zum Ensembel, der quasi zwei Folgen lang genauer eingeführt wurde - womit für sonstige Entwicklungen kaum Zeit blieb
- 13 Folgen: Das Format der kleineren US-Fernsehsender (meist in Kabelnetzen). Genau das richtige für intensive Dramen mit kleinem Cast. Serien wie The Shield, The L Word und Nip/Tuck, aber auch Monk kommen mir in den Sinn. Die Handlung kann schnell und 'dramatisch spannend' vorangetrieben werden. Nebencharaktere und ihre Bezihungen zu den Hauptcharakteren können vorgestellt werden. Die Serie muß jedoch nicht mit unnötig vielen Nebenfiguren überladen werden, oder einem hin und her von sich beständig wechselnden Beziehungen. Gegenbeispiel: Surface (diese aktuelle US-Serie endete nach der ersten - und vermutlich einzigen - Staffel nach Folge 16 - und da wäre sicherlich noch einiges mehr zu erzählen gewesen; allerdings gab es durchaus ein Problem mit zuviel wechselnden Nebenfiguren)
- 17 Folgen: eigentlich ist diese Form der Staffel meist eher eine Notlösung - zumeist werden Serein, die nicht wirklich erfolgreich laufen nach 17 Folgen einer (letzten) Staffel eingestellt; daher spare ich mir mal eine Meinung dazu.
- 22+ Folgen: die klassische US- Fernsehserie; genau das richtige für ausgeklügelte Dramaserien mit einem großen Cast: Lost und Nochmal mit Gefühl fallen mir spontan ein. Die vielen Charaktere und unterschiedlichen Beziehungen können über lange Zeit und ohne Hast aufgearbeitet werden und sich entwickeln. Auch nicht direkt in Beziehung stehende Charktere können ihr Verhältnis zueinander entwickel. Gegenbeispiele: all die Serien, die eigentlich nicht genug Stoff zum aufarbeiten haben. Das führt dazu, dass die Handlung mit diversen Wendungen 'gestreckt' werden muß. Zum Beispiel diverse Teen-Soaps wie das zwar erfrischende O. C. California - mit einem ständigen hin und her im ewigen kriegen-sie-sich-kriegen-sie-sich-nicht hin und her oder 24, wo mit immer neuen (und immer unglaubwürdigeren) Plotwendungen versucht wird, die Sendezeit zu füllen. Ich glaube, 24 hätte mir als 13 deutlich besser gefallen ...
[Momentan in Winamp: Janis Ian - When the Silence Falls ]
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
<< Zurück