Couch Potato

Wenn ich schon einen großen Teil meiner Freizeit auf der Couch vor dem Small Screen verbringe, dann lohnt sich dafür ein eigenes Blog. Ich gehörte schon immer zu denjenigen, die Fernsehen als legitimes Hobby betrachteten

Bitte beachtet auch die Hinweise zum Ungang mit Spoilern hier im Blog!
Wer sich fragt, nach welchen Maßstäben ich meine Bewertungen vergebe, kann das hier nachlesen


25 Oktober 2006

Worst Storryline ever

Jeder hat so seine eigene Horrorgeschichte, welchen Scheiß er sich in einer Serie hat 'ansehen müssen' und nun gerne die eine oder andere Stunde Lebenszeit zurück haben würde. Hier kommt meine:
Sie wurde mir in einer kleinen Serie namens Providence präsentiert. Darin geht es um eine omnipotente Schönheitschirurgin, die nach dem Tod ihrer Mutter in den Schoß ihrer Familie im beschaulichen amerikanische Bundesstaat Rhode Island zurück kehrt. Als Überfrau ist sie eben nicht nur eine Ärztin für alle Lebenslagen, sondern, quasi als die Frau in der Familie Quell steter Demütigung für ihre jüngere Schwester (die sich immerhin gleich zweimal ungewollt schwängern läßt ...) und ihren taugenichtsigen jüngeren Bruder, desse Liste von Verfehlungen diesen Beitrag hier sprengen würde.1
Der Vater der Bagage (und damit ein Wittwer) ist Tierarzt. Aus Einsamkeit legt er sich einen Hund zu, eine Promenadenmischung nachems Fearless - soweit keine Beanstandungen. Doch dieser Fearless ist so ein besonderes Tierchen, dass ihm als einfachem Haustier schlicht langweilig ist. Deswegen nimmt er an einem - anscheinend von der Polizei angebotenen (!) - Hunde-Lehrgang Teil, bei dem er quasi zum Polizeihund (!) ausgebildet wird. Alle sind glücklich. Doch bald hat die Polizei des örtlichen Flughafens einen Mangel an Polizeihunden, und erinnert sich (!) des hervorragenden Abschneidens von Fearless (!). Also wird er als Drogenhund eingesetzt (!) und sorgt natürlich prompt (!) für einen der größten Drogenfunde (!) des Flughafens. Die derart geschßten Drogenhändler sinnen auf Rache (!) und lauern Fearless bei seinem Herrchen auf (!!!!). Beim Versuch, das Tier zu erschießen (!) erwischen sie das Herrchen, der knapp - aber mit einem Schädel-Hirn-Trauma - üb;erlebt.
Es folgt eine der gelungensten Storylines der Serie, in der das Herrchen mit seiner neuen Behinderung umzugehen lernen muß.

[Momentan in Winamp: Joan Baez - The Night They Drove Old Dixie Down]

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1: Ich bin noch schuldig, zu erklären, warum ich mir diese doch eher fragwürdige, eher auf ein herzschmerzschmachtendes weibliches Publikum abziehlende Schmonzette angetan habe: die Hauptdarstellerin, Melina Kanakaredes hat einen bedeutenden Auftritt in einer der beeindrucksten Serien meiner Jugend (Ein Mountie in Chicago, dazu ein ander Mal mehr); und den Namen Kanakaredes kann ich mittlerweile ohne nachzuschlagen schreiben ...

So ungewohnt glatt ...

Schauspieler sind ein merkwürdig Ding: sind sie gut, hinterlassen sie einen tiefen Eindruck bei uns, in unseren Gedanken verschwinden die Grenzen zwischen Darsteller und Rolle. Alte Darsteller in neuen Rollen sind häufig irgendwie merkwürdig. Und die aktuelle Season liefert ja nicht grade wenige solcher zweiten Frühlinge: die Serie Brothers & Sisters mit Ally McBeals Calista Flockhardt, Six Feet Unders Rachel Grifith, ALIAS Ron Rifkin, dem Serienhopper Josh Hopkins, Sally Field (die in Emergency Room als Gaststar Abby Lockharts bipolare Mutter so eindrucksvoll porträtiert) und Dexters serienkillender Hauptdarsteller, als der Six Feet Unders Michael C. Hall beeindruckt. Am deutlichsten lassen sich meine wiedersprüchlichen Eindrücke an zwei langjährigen Weggefährten verdeutlichen: David Schwimmer und Matthew Perry, beide 10 Jahre lang Schauspielerkollegen bei Friends. Während Schwimmer in einer (schon etwas länger zurückliegenden) dramatischen Gastrolle bei Band of Brothers sein eher tolpatschiges und bisweilen (freiwillig) unfreiwillig komisches alter ego Ross nicht abschütteln kann vergisst man bei Perrys Hauptrolle in Studio 60 on the Sunset Strip schon nach Sekunden Chandler Muriel Bing ...
Nach dem von mir bereits bemängelten Ende von 'Everwood' hat es die Darsteller in alle Winde zerstreut. So trieb es denn auch den Darsteller von Dr. Andy Brown, Treat Williams, zeitweilig zum bereits erwähnten Brothers & Sisters - allerdings ohne seine Barthaar-Pracht. Sieht einfach verdammt merkwürdig aus, wenn sich jemand nach vier Jahren (OK, seine Arbeit von vier Jahren habe ich mir innerhalb eines Jahres sozusagen im Zeitraffer angesehen) plötzlich so verändert ... Andy, wie konntest Du nur ...
P.S. Auch merkwürdig, dass er ein bisschen in die Rolle des love interesst von Sally Field rutscht, während er vorher mit einer 20 Jahre jüngeren Blondine geturtelt hat ;-)

[Momentan in Winamp: Johnny Cash - Folsom Prison Blues ]

20 Oktober 2006

First Look: Dexter

Dexter ist eine neue US-amerikanische Serie (läuft bei Showtime). Im Mittelpunkt der Serie steht Dexter Morgan. Er ist ein psychopathischer Serienkiller - und hat einen Day-Job als Forensiker bei der Polziei von Miami (Spezialisierung: Analyse von Blut-Spritz-Mustern).
Dexter ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen. Als sein Vater - ein Streifenpolizist - bei seinem Ziehsohn erste Zeichen einer psychopathischen Persönlichkeitsstörung feststellte, begann er, sie in sinnvolle Bahnen zu lenken: dank seiner ... äh ... intimen Kenntnisse der Persönlichkeit von Psychopathen gelingt es Dexter, solche Leute aufzuspüren bzw. sie fallen ihm auf, wenn die eigentlichen Hüter des Gesetzes ihr verbrecherisches Potential und ihre eigentliche Schuld nicht erkennen. Dann jagt Dexter sie und bereitet ihrem Leben ein blutiges Ende, nicht ohne vorher ihre Taten mit ihnen zu diskutieren ... natürlich erst, sobald sie auf einen Tisch gefesselt sind.
Dexter kommt mit der Welt der Normalen nur schwer zurecht - aber er verfügt über ein großes Talent, ein normales Leben vorzutäuschen. So hat er eine Freundin und geht einem geregelten Job nach. Der ermöglicht ihm zudem umfangreichen Einblick in die Polizeiakten.
Seine Schwester, Debra, arbeitet auch bei der Polizei, ist anfangs Streifenpolizistin bei der Sitte.

Zu Beginn der Serie taucht ein neuer Serienmörder auf, der Prostituierte ermordet. Daurch wird auch Dexters Schwester in den Fall vermittelt, die eine Chance wittert, sich für eine Stelle in der Mordkomission zu empfehlen. Dexter gibt ihr einige Hinweise, die schließlich zu ersten Fahndungserfolgen führen. Durch seine Verwicklung in den Fall wird der Prostituierten-Mörder auf Dexter aufmerksam und erkennt in ihm eine verwandte Seele - ein Spiel beginnt zwischen den beiden ...

Die Serie ist weitestgehend aus der Sicht von Dexter gestaltet (unter intensiver Verwendung von Voice overn). Dazu kommen Rückblicke, die Dexters Jugend und seine Entwicklung hin zum Serienkiller beleuchten und in denen sein mittlerweile verstorbener Zieh-Vater eine große Rolle spielt. Bisher sind drei Episoden ausgestrahlt worden, man muss sehen, ob sich die Serie den Erwartungen entsprechend weiterentwickelt.

Dexter wird dargestellt von Michael C. Hall (den meisten sicher bekannt als David Fisher aus Six Feet Under). Seine Freundin (Rita wird portraitiert von Julie Benz, in Serienfankreisen bekannt geworden als Darla bei Buffy und Angel. Dexters Vater wird dargestellt von James Remar, einigen vieleicht bekannt als Richard Wright, einem Hotelmogul, mit dem Sich Samantha bei Sex And The City zeitweilig eingelassen hatte.


(Dexters Morgenroutine bei YouTube, dient - mit den entsprechenden Credits unterlegt - als Vorspann, und ist in 'Bildschirmgröße' ein geeignetes Instrument, um Diäten zu unterstützen ...)

(Trailer von Showtime bei YouTube)

[Momentan in Winamp: Norah Jones - More Than This]

09 Oktober 2006

Von der Kunst, keine Hauptrolle zu erhalten

Sowas gibt es natürlich nicht hier nachzulesen (denn ich würde mich wohl nie ins Licht irgendwelcher Scheinwerfer begeben). Aber ich verrate, wo: NotStarring.com. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand diverse Anekdoten, wer denn welche Rolle ausgeschlagen hat, für die andere Leute dann später einen Oscar erhalten haben, eine Datenbank macht. Hier ist sie nun. Die einzelnen Einträge, wer den nun für welche Rolle angesprochen wurde/vorgesprochen hat, werden jeweils von einer kurzen Erläuterung begleitet (á la hat vorgesprochen, hat abgelehnt etc.).
Nicht wichtig, aber nett ...
(via 5FilmFreunde)

[Momentan in Winamp: Reamonn - Supergirl]

Bewertungsmaßstäbe

Beim Verfassen der ganzen Serien- und Filmreviews ist mir aufgegangen, dass meine begrenzten sprachlichen Mittel meist kaum ausreichen, um dem geneigten Leser eine fundierte Empfehlung zu geben, ob sich denn für ihn das Anschauen des Reviewten Produkts lohnt. Diesem Mißstand kann nur auf eine einzige Art und Weise abgeholfen werden: eine kurze und knackige Bewertung muß her, und was ist kürzer und knackiger, als eine Zahl zwischen 0 und 15?!
Vermutlich eine Zahl zwischen 0 und 9 - aber wie der geneigte Leser mittlerweile mitbekommen haben sollte: Kurzfassen zählt nicht zu meinen Stärken! Und da ich auch weiterhin vor habe, das Layout dieses Blogs möglichst oft zu wechseln fange ich erst gar nicht mit so Sternchen oder sowas an - überhaupt, bei solcherlei Spiränzchen sähe ich mich vermutlich irgendwann dazu gezwungen, halbe Sterne oder dergleichen einzuführen.
Mein 15-Punkte-System mag manchen an die Notenskala der gymnasialen Oberstufe erinnern - ich sag dazu nichts.
  • 15, 14, 13 - Sehr Gut: (Fast) uneingeschränkt empfehlbar, egal ob man nun Romantik- oder Actionfan ist oder mit SciFi nun gar nichts am Hut hat: hier handelt es sich um eine Erfahrung, die man gemacht haben muß!
  • 12,11,10 - Gut: Fans des betreffenden Genres sind wahrscheinlich hellauf begeistert, meiner Meinung nach kann man aber auch seinem Lebensabschnittsparter den Konsum dieses Programms zumuten, ohne das der/die beständig Laaaaangweilllllig oder Wie unlogisch! von der anderen Couchseite vernehmen läßt
  • 9, 8 ,7 - Befriedigend: Doch eher was für Genrefans - und auch da bietet dieses Produkt Ansatz für ausgiebige oder abrubt endende Diskussionen
  • 6, 5, 4 - Ausreichend: Nicht so der Bringer, unlogische Handlungen, billige Tricks und besseres Daily Soap-Niveau; mal abgesehen davon, dass ich mir sowas in Serie natürlich nicht auf Dauer antue
  • 3, 2, 1 - Mangelhaft: unteres Daily Soap-Niveau; dass Schöne an meinem 15-Punkte-System ist, dass ich diese Bewertungen wahrscheinlich niemals vergeben werde - dazu bin ich einfach zu nett
  • 0 - Ungenügend: Jep, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich niemals zu solch drastischen Mitteln werde greifen müssen

Zum Schluß möchte ich noch kurz darauf hinweisen, dass die Bewertungen natürlich nur meine persönliche Meinung wiedergeben. Zudem bitte ich zu bedenken, dass bei mir als Bewertungsgrundlage meist die englische Tonspur sein wird. Nicht nur mir dürfte bekannt sein, das Übersetzen und Synchronisieren ein anspruchsvolles Unterfangen ist, das nicht immer adäquat gelingt ...

08 Oktober 2006

Handarbeit

Wenn es in der deutschen Wikipedia keinen Eintrag zu Blue Crush gibt, dann muss man ihn halt selber schreiben ...

[Momentan in Winamp: Brian Jonestown Massacre - Not If You Were The Last Dandy]

07 Oktober 2006

Film des Tages: Blue Crush

Für eine kurze Inhaltsangabe hier klicken (minimale SPOILER)
Ein typische Sportfilm, würde ich mal sagen. Die Handlung ist relativ vorhersagbar, die Charaktere eher schwarz-weiß-gezeichnet. Die Hauptdarsteller weitestgehen unbekannt (Kate Bosworth und Michelle Rodriguez sind die 'bekanntesten' Namen). Spannung kommt nicht wirklich auf. Was den Film dann doch sehenswert macht, sind die beeindruckenden Surfaufnahmen und der energeigeladene junge Soundtrack, mit z.B P.O.D. Dazu liefert die DVD noch zwei Audiokommentare (die mir aber noch 'bevorstehen'; Audiokommentar des Autors/Regisseurs bzw. der drei weiblichen Hauptdarstellerinnen), einiges an Extras.

Blue Crush bei Filmszene.de - in der englischen Wikipedia - in der IMDB

[Momentan in Winamp: Pink - Just Like A Pill]